Überrumpelung der Burg Coppenbrügge

Im Jahre 1302 bezog der junge Graf Moritz die neu erbaute Burg Coppenbrügge und trat die Herrschaft über die Grafschaft Spiegelberg an. Herzog Albrecht von Braunschweig aber verlangte, daß Moritz beides von ihm zu Lehen nehmen sollte. Der Bischof von Hildesheim widerriet seinem Vetter. Doch der Herzog bestand darauf und zwang den Grafen von Spiegelberg durch eine List dazu.

Eines Tages zog Albrecht mit etlichen Rittern nach Hameln und ließ dort einige Wagen mit leeren Biertonnen beladen, die angeblich nach Hildesheim gebracht werden sollten. Den Fuhrleuten aber wurde befohlen, ihre Pferde zu füttern, wenn Sie auf dem Anger bei Coppenbrügge ankämen. Auch sollten sie dort so lange halten, bis die nachkommenden Leute einträfen. Sie fuhren nun so weg, daß sie spät am Abend auf dem Anger anlangten und fütterten. Gleich darauf kam der Herzog Albrecht mit seinen Mannen und befahl den Fuhrleuten, die leeren Tonnen, eine an die andere, unter Ausnutzung der Dunkelheit in den breiten Burggraben zu legen und die Wagenbretter darauf zu packen. Dann schritt Herzog Albrecht mit seinen Leuten hinüber, erstieg den Wall und kam ins Schloß, ohne von einem Menschen bemerkt zu werden. Der junge Graf lag im Bette und wurde überrumpelt.

Sage Coppenbrügge

Wollte er nun nicht gefangen weggeführt werden, so mußte er erklären, das Lehen zu nehmen und den Herzog als Lehnsherren anzuerkennen.

Quelle: Ulrich Baum "Ithland, Sagenland"