Die Teufelsmauer am Harz |
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Er hatte nur die Bedingung, daß jener zum Glauben an die alten Götter zurückkehren sollte. Nach einigem Zaudern besiegte Egberts Liebe seinen Verstand und er war bereit, den Pakt mit dem Unbekannten, der sich als der Teufel offenbarte, zu unterzeichnen. In seiner Angst unterschrieb er, in der Hoffnung den Teufel zu überlisten, mit falschem Namen. Jener steckte das Blatt, ohne es zu lesen, ein und er half Egbert auf die Felswand hinauf. Dort am Rand der Klippe befahl er dem Krieger zu warten. Wenig später erschien Luzifer wieder mit dem Mädchen an der Seite. Der Wartende umarmte, die ihm lächelnd in die Arme eilende Braut. Als er sie jedoch an sich drückte, erschlaffte sie. Er hielt eine Tote in den Armen. Der Teufel rief Egbert höhnisch lachend das Wort Betrüger ins Ohr. Dieser fuhr zurück und stürzte den Felsen hinab in den Tod. Seit diesem Tag wurden die Steinklippen, die Egbert den Weg nach Blanka verwehrten, Teufelsmauer genannt.
Quelle: Nach Ludwig von Baczko "Legenden, Volkssagen, Gespenster- und Zaubergeschichten (Band 3)"