Ein "Brockelsberg" wird als Versammlungsort von Zauberinnen schon in einem Nachtsegen aus dem Ende des 13. oder Anfang des 14.Jahrhunderts genannt. Ca. 1460 erwähnt die Erfurt-Leidener Handschrift Hexenversammlungen "in Montes Brockenberg", lehnt den gelehrten Hexenglauben aber noch strikt ab. Die Ausbildung des eigentlichen Rituals erfolgte jedoch erst im 14. oder 15. Jahrhundert, und erst im 16. Jahrhundert wurde der "Sabbat" zum festen Bestandteil des Hexenwesens. Seine Ausgestaltung geschah, jedenfalls in der Vorstellungswelt der Kirchenleute, teilweise in Anlehnung an den Altväter Kult. Mit Entsetzen hatten die Vertreter des asketisch-vergeistigten Christentums die sinnenfrohere Alternative der Naturreligion unserer Vorväter im Visir. Die feierten nämlich, wie von vielen archaischen Kulturen her bekannt, zur Begrüßung des Frühlings ihre Vegetations- und magischen Fruchtbarkeitsriten auf nahe gelegenen hervorgehobenen Hügeln und Felsheiligtümern, und wo diese fehlten hatte man solche Plätze in der Heide oder am heiligen Sumpf. Mit den älteren in der Literatur erwähnten Blocksbergen (bes. vor 1550) sind weniger der Brocken als vielmehr regionale "Unholden- und Hexenberge" gemeint, bis in diesem Bezug der Blocksberg quasi zu amtlicher Geltung gelangte. Zwar hatte er aufgrund seines weiten Vorlandes einen besonders großen "Hexensprengel" doch zum Zauberberg Nr.1 machten ihn erst Goethes "Walpurgisnacht" und "Faust".