Die weiße Frau im Burgberg bei Gehrden |
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An einem solchen Johannisabend, als gerade wieder hundert Jahre vergangen waren, hütete ein junger Schäfer seine Herde auf dem Gehrdener Berg. Da stand plötzlich eine wunderschöne Jungfrau vor ihm und bat ihn sehr, sie um Mitternacht zu erlösen. Der Schäfer verprach es, und als die Uhr zwölfmal vom Kirchturm schlug, war er wieder auf dem Berg. Da stand nun ein wunderschönes Schloß, aber davor lag ein gräßlicher Drachen mit dem Schlüssel im feuer-speienden Maul. Der Schäfer bekam Angst und floh, so
schnell ihn seine Füße tragen konnten, den Berg hinab. Die Prinzessin aber rief ihm wehklagend nach: "Oh weh, oh weh! Hundert Jahre lang komm ich nun nimmermehr!" Dann war sie mitsamt dem Drachen und dem ganzen Schloß wieder in der Tiefe versunken.
Quelle: Die schönsten Sagen aus Hannover und Umgebung
von Helmut Zimmermann