Die Entstehung der Porta Westfalica |
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Damals fiel es dem Teufel ein, er wollte die Leute im ganzen Wesertal unter seine Fuchtel bringen. Also quälte und drangsalierte er die Anwohner, hatte aber wenig Erfolg damit, denn schon immer wohnten hierzulande fromme und gottesfürchtige Leute. Da ersann er ein neues Mittel, aus dem südlichen Bergland schleppte er gewaltige Felsbrocken herbei und dämmte damit die Schlucht der Wallücke ab. Die auflaufenden Wassermassen hatten nun keinen Abfluß mehr und stauten sich vor dem Gebirge, stiegen und breiteten sich aus, überspülten die Dörfer, die Hügel und bildeten einen gewaltigen See. Vor dieser Sintflut flohen die Menschen in die Gebirge, und viele fanden ihren Untergang in den Fluten. Aber immer noch wollten sie nicht den Teufel anbeten sondern flehten in ihrer Not zu Gott, er möge ein Einsehen haben und den Bösen in seine Hölle zurückverbannen. Da jammerte den Herrgott das Elend seiner Getreuen. Er erhörte ihr Flehen und ließ ein gewaltiges Unwetter aufkommen. Die gequälten Talbewohner auf ihren Bergspitzen glaubten nun hätte ihr letztes Stündlein geschlagen und die Welt würde untergehen mit Mann und Maus.
Noch heute mag der Böse darunter sitzen, vergraben unter der eigenen Last, und zuweilen poltert er los und rumort, daß den Anwohnern Angst und Bange wird. Aber er kommt da nicht wieder heraus und bleibt in dem Berge gebannt bis an den Abend aller Tage.
Quelle: Die schönsten Wesersagen von Karl Paetow